Sonntag, 13. Februar 2011

Präsident Mubarak ist zurück getreten und nun?

Nach langen Protesten, ist nun endlich der Ägyptische Präsident zurückgetreten. Und obgleich ich die Hintergründe nicht genau kenne. So freut es mich doch, dass es anscheinend, trotz all den Bedenken, noch etwas zu nützen scheint, wenn man auf die Straße geht. Dass es noch so etwas ähnliches gibt, wie Volksdemokratie. Nach Stuttgart 21 oder den Castor Transporten, hätte ich nicht mehr daran geglaubt. Was eigentlich total irrwitzig ist. In einem Staat wie Ägypten, der Demokratie gar nicht kennt, gehen so viele Menschen auf die Straßen, demonstrieren und siegen, gegen den Staatsapparat. Und hier, in Deutschland. Wie ist es hier? Hier herrscht die Demokratie, zumindest bezeichnet sich die Staatsform als solche. Doch der Wille des Volkes wird gnadenlos übergangen. Eine Demokratie ist das nicht, wenn von einigen wenigen alten, reichen Säcken (entschuldigt die Ausdrucksweise), die sich nur selbst ein Denkmal für die Ewigkeit setzen möchten. Wies zu den Zeiten alter Pharaonen die Pyramiden in Ägypten taten. Wie oft und wieviel auch demonstriert wurde, gegen Stuttgart 21, so oft und viel wurde es auch ignoriert. Welch Rückschlag für die Bürger, in dieser „Demokratie“. Was bleibt da noch zu hoffen, wenn man selbst bei so etwas übergangen wird. Wir tun so, als wären wir eines der Fortschrittlichsten Länder der Welt und doch lassen wir uns von Politikern etwas sagen, ihre Meinung aufzwängen, lassen uns Regieren, beschweren uns und schimpfen über sie. Sind aber nicht bereit für unsere Überzeugungen auf die Straße zu gehen. Und lange Zeit verstand ich das nicht, dieses Unwollen, seine Meinung offen zu zeigen. Langsam blüht es mir aber. Was nützt es, auf die Straße zu gehen, was nützt es zu demonstrieren, bei jedem Wetter. Wenn die Beschuldigten höchstens Randnotiz nehmen, von uns. Wir scheinen für sie, wie Ameisen zu sein, die sie mit einer Handbewegung zu verscheuchen versuchen. Dass dies weder fair noch gerecht ist muss ich nicht betonen. Aber wieso lassen wir das auch mit uns machen? Wieso? Wahrscheinlich weil unsere Bequemlichkeit uns noch wichtiger ist. Wir können damit leben, wenn in einer anderen Stadt, in der wir gar nicht wohnen, in der nicht einmal Verwandte von uns leben, die Bürgerschaft übergangen wird. Wir können damit leben, wenn es vor unserer eigenen Haustüre unseren Nachbarn trifft. Wir werden erst aktiv, wenn es uns selbst trifft. Wenn dass was auf uns zukommt, unsere Bequemlichkeit in einem solchen Maße stören würde, dass man es einfach nicht mehr übergehen kann. Erst dann tun wir und können wir. Aber dann ist es zu spät. Beschweren können und tun wir uns oft. Und jammern, ja das ist etwas was wir gut können. Aber den Arsch vom Sofa hochkriegen, auf die Straße gehen und sagen: „Nein ich lebe hier, und ich will das so nicht!“, das können wir nicht. Und manchmal denke ich, dass das sogar verständlich ist. Denn wenn man bedenkt wie oft man als Bürger Deutschlands übergangen wird, verliert man den Mut, die Hoffnung, die Initiative. Aber es liegt trotzdem in unserer Hand sie wieder zu ergreifen. Die Demokratie und sie zu etwas werden zu lassen, was sie eigentlich hätte sein sollen – eine Volksherrschaft. Es liegt in unserer Hand und das wissen wir, wir sollten diese Macht nützen. Denn was ist ein Staat ohne seine Bürger? Was machen die Reichen ohne die Armen, die sie ausbeuten können? Was nützt ihnen ihr Reichtum, wenn sie selbst ihre Villen und Pools sauber machen müssen, wenn ihnen niemand ihre Häuser und Autos baut. Was nützt einer Angela Merkel der Status der Bundeskanzlerin, wenn sie über niemanden regieren kann. Wir sollten erkennen, was die großen Fische in diesem Meer bereits wissen. Die kleinen Fische, sind zwar klein und schwach aber unglaublich viele und sie können einen großen Fisch mitschwimmen und untergehen (oder besser übergehen, untergehen ist ja für Fische nicht so ein Problem) lassen. Und die großen Fische wissen das, deswegen versuchen sie die kleinen Fische noch ausgezehrter und magerer werden zu lassen, damit sie nicht erkennen, dass sie diese Macht haben. Die großen Fische haben Angst, damit gilt es doch zu spielen, wie sie mit uns spielen.
In diesem Sinne : happy swimming

Queasy
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